Kontroverse Themen verleiten dazu, konsequent aneinander vorbeizureden. Vordergründig geht es in solchen Diskussionen um Fakten – tatsächlich aber dreht sich fast alles um Emotionen. Kollidieren nämlich Informationen mit den im Intuitiven verwurzelten Ansichten, erwidert ein derartig konfrontierter Diskutant im besten Fall «Trotzdem!» und verharrt weiterhin auf seinem Standpunkt, weil die entsprechenden Fakten für sein Gefühl nicht relevant sind. So lässt sich eine Studie lesen, die Wissenschaftler um Avnika Amin von der Emory University in Atlanta in der Fachzeitschrift «Nature Human Behaviour» veröffentlicht haben. 


Wie sehr die Intuition den Umgang mit Informationen steuert, haben kürzlich auch Psychologen um Kaitlin Wool- ley von der Cornell University im Fachblatt «Journal of Personality and Social Psychology» gezeigt. Ihr Fazit: Habe das Herz eine Entscheidung getroffen, dann gehe das Hirn quasi allen Aussagen aus dem Weg, welche diese infrage stellen können. (...) Wenn auf Basis von Gefühlen eine Entscheidung (...) getroffen ist, dann dringen auch keine Gegenargumente mehr durch.
Tagi 1. Februar 2018 (p38)